Hauptsache es geht hoch hinaus! Tim Seidel, Mini-Jobber bei OHB, begeistert sich für Raumfahrtthemen. Privat geht er gerne selbst in die Lüfte. © Tim Seidel

Beworben! Wie OHB mit einem spannenden Praktikumskonzept junge Menschen für einen technischen Job in der Raumfahrt begeistern möchte

Im Interview: Tim Seidel über Voraussetzungen, Aufgaben und Perspektiven

Kennst du das gängige Klischee? Es ist Tag 1 deines ersten Schulpraktikums in einem großen Unternehmen der Stadt, du bist voller Vorfreude. „Endlich in die Berufswelt der Erwachsenen schnuppern“, denkst du. Kurze Zeit später: Ernüchterung. Plötzlich findest du dich am Kopierer wieder und sortierst des Chefs vernachlässigte Ablage. Diese Situation haben sicher schon viele Schüler erfahren. Schade. Damit Schülerpraktika richtig Spaß machen und einen authentischen Einblick in die Welt der Raumfahrt ermöglichen, gibt es bei OHB ein tolles Konzept für technisch interessierte Schülerinnen und Schüler. Dreh und Angelpunkt ist dabei die AIT (Assembly, Integration & Test), die Abteilung, die sich konkret mit der Konstruktion von Raumfahrzeugen und ihren Bestandteilen befasst. Wie ein Praktikum in der AIT aussieht und welche Voraussetzungen es mitzubringen gilt, erklärt Tim Seidel im Interview. Der 20-jährige Student der Computer- und Wirtschaftswissenschaften hat im Rahmen seines Studierendenpraktikums bei OHB ein Konzept für Schülerpraktika ab der neunten Klasse auf die Beine gestellt. Soviel sei vorab verraten: Ein Satellit wird auch gebaut.

Als OHB möchten wir talentierte junge Menschen für die Raumfahrtbranche begeistern. Betriebspraktika sind dabei eine wichtiger Baustein. Was ist deiner Meinung nach der wichtigste Wegbereiter für wahre Begeisterung?   

Tim Seidel: Begeisterung entsteht, wenn ich von Menschen umgeben bin, die selbst begeistert sind und ich an Themen arbeite, die ich spannend finde. Daher haben wir in der AIT vier verschiedene Ablaufpläne, die wir den Schülern anbieten – je nach Interessenlage.

Und wie gelange ich vom Klassenzimmer an den OHB-Schreibtisch?

Zunächst gibt es einen Skilltest, in dem wir die Programmierkenntnisse prüfen. Wer ein wenig Erfahrung mitbringt, hat dann sehr gute Karten, für zwei bis drei Wochen die AIT-Welt kennenzulernen.

Am ersten Praktikumstag steht also niemand am Kopierer?

Auf gar keinen Fall. Zum Praktikumsbeginn geht es mit dem Kollegen Ralf Becker in die mechanische Werkstatt. Dort bauen die Schüler einen kleinen, 20 Zentimeter breiten Galileo-Satelliten aus Metall. Es geht darum, etwas Handfestes mit nach Hause zu nehmen. Den Satellit können sie der Familie und den Freunden zeigen und damit bekräftigen, dass das Praktikum richtig cool war.

Wie geht es dann weiter?

Jetzt geht es in die Teams – ob Software, EGSE, Alignment – drei bis vier Bereiche durchlaufen die Schüler, um einen möglichst umfassenden Einblick zu erhalten. Während des Praktikums gibt es kurze Tests, die das Gelernte abprüfen – ganz entspannt selbstverständlich. Zum Ende des Praktikums füllen Praktikant und Betreuer einen Feedbackbogen aus, der dazu dient, unser Konzept immer wieder zu verbessern. 

Wie kam es dazu, dass ein Praktikant ein Regelwerk für Praktikanten initialisiert?

Ich habe bisher zwei Praktika bei OHB absolviert und war als Mini-Jobber tätig. Ich bin immer wieder zurückgekehrt, weil ich im AIT-Team so tolle Unterstützer gefunden habe. Ihnen gebührt mein Dank. Mein Traum ist es, eines Tages in der Luft- und Raumfahrtbranche zu arbeiten. Als gebürtiger Bremer ist OHB für mich die erste Adresse – außerdem bin ich fasziniert von dem Familienfeeling hier. Für die Initialisierung des Regelwerks war ich somit einfach die richtige Person: Ich bin jung und dicht an den Bedürfnissen und Wünschen der Schüler. Um den Raumfahrtnachwuchs zu begeistern, ist es wichtig, bei jungen Leuten bekannter zu werden – wir (OHB) müssen uns noch deutlicher positionieren und klar machen, wofür wir stehen. Ich hoffe, dazu kann ich einen Beitrag leisten.

Was machst du, wenn du mal kein Praktikum bei OHB absolvierst? :-)

Ich studiere an der University of Southern California in Los Angeles Computer- und Wirtschaftswissenschaften. Ich hoffe, dass ich bald wieder zurück in die USA kann. Ich möchte in drei Jahren meinen Bachelor absolvieren und dann den Master draufsetzen. Wenn ich nicht studiere, fliege ich gerne. Ich habe einen Flugschein und bin Mitglied im Bremer Verein für Luftfahrt.

Kannst du dir vorstellen, auch ein viertes Mal zu OHB zurückzukehren?

Möglich ist das. Aber wer weiß schon, was in den kommenden Jahren passiert. Das und vieles mehr steht noch in den Sternen.

Du hast Interesse an einem Praktikum bei OHB bekommen? Dann schau hier. Viel Erfolg und vielleicht bis bald!

Andenken an ein tolles OHB-Praktikum: Diesen Galileo-Satelliten aus Metall fertigen die Schülerinnen und Schüler. © OHB

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