Am 13. Dezember wird der erste MTG-Satellit gestartet und dort im geostationären Orbit unter maßgeblicher Beteiligung von OHB-Technologie präzisere Wetterprognosen für Europa liefern. Die Satellitenplattform (Foto) ist in den Reinräumen von OHB entstanden. © OHB

5 Fragen und Antworten zum Wettersatellitenprogramm MTG - Meteosat Third Generation

Werden extreme Wetterereignisse zu spät erkannt, kann der Mensch kurzfristig gewaltigen Naturphänomenen ausgesetzt sein. Eine präzise Vorhersehbarkeit von Starkregen, Stürmen und Co. ist daher von hoher Bedeutung, um rechtzeitig mögliche Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. Eine verbesserte Vorhersehbarkeit stellt das Wettersatellitenprogramm MTG in Aussicht. Am 13. Dezember 2022 wird der erste MTG-Satellit in den geostationären Orbit gestartet - mit maßgeblicher Beteiligung von OHB-Technologie. Mit MTG, das zu den komplexesten Entwicklungsprogrammen von Satelliten in Europa zählt, wird die dritte Generation der europäischen Wettersatelliten für EUMETSAT (Exploitation of Meteorological Satellites) entwickelt und realisiert. Wir beantworten die 5 wichtigsten Fragen rund um das Wettersatellitenprogramm.

1. Welchen Beitrag leistet OHB für das Programm MTG?

OHB ist mit der Verantwortung für alle sechs Satellitenplattformen, den zwei IRS-Instrumenten (Infrared Sounding) für beide Sounder-Satellliten und den vier Einheiten der Telescope Assembly für den Flexible Combined Imager der Imager-Satelliten beteiligt. Darüber hinaus ist OHB auch der Hauptauftragnehmer (Prime) der MTG-S Mission.

2. Was kann MTG?

Das Satellitensystem MTG wird im geostationären Orbit in einer Höhe von 36.000 Kilometern das Wettergeschehen unter die Lupe nehmen. Die Satelliten liefern nicht nur Wolkenbilder, sondern auch Daten, mit denen Unwetterprognosen getroffen werden können. So sollen die Wetterprognosen für Europa noch präziser werden.

3. Was genau machen ein MTG-Imager?

Der Imager-Satellit liefern Wolkenbilder. Alle zehn Minuten wird ein neues Bild geliefert. Vereinfacht gesagt, ist der Imager eine große fliegende Kamera. Genauer gesagt, liefert die Imager-Technologie Bilder im sichtbaren Lichtspektrum. Diese Daten werden seit Jahrzehnten von Wetteragenturen aktiv genutzt. Über die Jahre hat sich die Technologie der Imager-Instrumente erheblich fortentwickelt. Mit MTG ist es möglich, die Anzahl der spektralen Kanäle, also die Farben der Bilder, die Präzision der Auflösung und die Abdeckung und Wiederholbarkeit der Bilddaten zu verbessern.

4. Und was kann ein MTG-Sounder?

Der Sounder-Satellit scannt die Atmosphäre über Europa - und zwar alle 30 Minuten. So wird die Verteilung von Temperaturen und Wasserdampf, also die Zusammensetzung der Atmosphäre und die Bewegung der Luftschichten zueinander ermittelt. Eher technisch formuliert, bedeutet das, der Sounder liefert Daten im Infrarot-Lichtspektrum. OHB baut mit dem IRS-Instrument eine neue Generation von Infrarot-Detektoren mit nie dagewesener Empfindlichkeit.

5. Wann werden die weiteren Starts erfolgen?

Aktuell ist der Launch des ersten Sounders für August 2024 geplant. In 2025 soll ein weiterer Imager starten.