Pressemitteilung

Erfolgreicher Start von zwei weiteren Galileo-Navigationssatelliten

Bremen/Kourou, 17. Dezember 2025. Zwei neue Satelliten des europäischen Navigationssystems Galileo wurden heute um 06:01 Uhr (02:01 Uhr Ortszeit) erfolgreich vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana ins All befördert. Mit diesem Start erhöht sich die Zahl der von OHB als Hauptauftragnehmer gefertigten Galileo-FOC-Satelliten (FOC = Full Operational Capability) im Orbit auf 30.

Besonders hervorzuheben: Bei diesem Start kam zum ersten Mal eine Ariane-6-Rakete zum Einsatz, um europäische Navigationssatelliten im Orbit zu platzieren. Auch die vier verbleibenden Satelliten der letzten Auftragstranche Batch 3 der ersten Generation von Galileo sollen mit dieser Rakete starten. Für Europa unterstreicht das die Souveränität und Autonomie im Galileo-Programm.

„Das Ergebnis der ESA-Ministerratskonferenz hat noch einmal bekräftigt, dass es Europa ernst ist mit dem Aufbau einer unabhängigen Navigationsinfrastruktur“, sagt Marco Fuchs, CEO von OHB. „Die Mitgliedsstaaten haben insgesamt 969 Millionen Euro für die ESA-Navigationsprogramme bereitgestellt. Damit können alle vorgeschlagenen Initiativen in Angriff genommen werden. OHB spielt dabei eine Schlüsselrolle: Als Hauptauftragnehmer für 34 Satelliten haben wir im Auftrag der ESA maßgeblich zum Erfolg von Galileo beigetragen und dabei über mehr als ein Jahrzehnt tiefgreifende Expertise aufgebaut. Diese können wir nun auch in die Navigationsprogramme der Zukunft einfließen lassen.“

Galileo: Das weltweit präziseste Navigationssystem

Mit einer Genauigkeit von besser als zwanzig Zentimetern im sogenannten High Accuracy Service ist Galileo das weltweit präziseste Navigationssatellitensystem (Global Navigation Satellite System, GNSS). Es basiert auf einer Konstellation von Satelliten im mittleren Erdorbit, die die Erde auf einer Höhe von 23.222 Kilometern umkreisen und zuverlässige Positions-, Navigations- und Zeitdaten liefern. Diese bilden die Grundlage für zahlreiche Anwendungen – von klassischen Ortungs- und Navigationsdiensten über die Präzisionslandwirtschaft bis hin zur Synchronisation von Stromnetzen. Darüber hinaus bietet Galileo auch einen globalen Such- und Rettungsdienst (SAR).

„Galileo liefert seit Jahren zuverlässige Positions- und Zeitinformationen“, sagt Manuel Czech, Direktor Navigation bei OHB. „Wenn es um Satellitennavigation geht, denken die meisten Menschen sofort an GPS, dabei ist die Lokalisierungsgenauigkeit von Galileo mehr als doppelt so hoch und schon heute gibt weltweit mehr als vier Milliarden Nutzer – darunter alle von uns, die ein halbwegs aktuelles Smartphone besitzen.“

Wichtiger Meilenstein für das Galileo-Programm

„Dieser neue Start ist entscheidend für die Fortführung des Galileo-Programms“, sagt Pedro Sanchez, OHB-Projektmanager für Galileo Batch 3. „Die Dienst- und Lebenszeit pro Satellit liegt bei rund zwölf Jahren. Das ist aber nur ein statistischer Wert, aus technischer Sicht gibt es keine Lebenszeitbegrenzung.“

Nächste Schritte

Nach dem erfolgreichen Start folgt nun die von der EUSPA (EU Agency for the Space Programme) koordinierte Inbetriebnahmephase, in der die Satelliten ihre endgültigen Orbitpositionen erreichen und umfangreichen Funktionstests unterzogen werden. Die offizielle Indienststellung erfolgt nach erfolgreichem Abschluss dieser Tests innerhalb einiger Wochen.

Disclaimer


Die Phase der vollen Betriebsfähigkeit des Galileo-Programms wird von der Europäischen Union verwaltet und finanziert. Die Europäische Kommission, die ESA und die EUSPA (die EU-Agentur für das Raumfahrtprogramm) haben eine Vereinbarung unterzeichnet, nach der die ESA im Auftrag der Kommission als Entwurfsbehörde und Hauptauftragnehmer für die Systementwicklung und die EUSPA als Verwalter für die Nutzung und den Betrieb von Galileo/EGNOS fungiert. Im Auftrag der Europäischen Kommission hat die ESA verschiedene Aufträge über Entwicklung, Integration und Test von insgesamt 34 Galileo-Satelliten der ersten Generation an die OHB System AG als Hauptauftragnehmer vergeben.

Die in dieser Pressemitteilung geäußerten Ansichten spiegeln in keiner Weise die Meinung der Europäischen Union und/oder der ESA wider.

Kontakt für Medienvertreter: 

Marianne Radel
Leiterin Unternehmenskommunikation
Tel: +49 421 2020 9159
E-Mail: marianne.radel@ohb.de

Kontakt für Investoren und Analysten: 

Marcel Dietz
Investor Relations
Tel: +49 421 2020 6426
E-Mail: ir@ohb.de