Pressemitteilungen

Antwort des OHB-SE-Vorstands auf den Brief von Wyser-Pratte

Bremen, 24. August 2017. Die OHB SE hat am Abend des 16. August 2017 einen Brief der Wyser-Pratte-Management Company (WPMC) erhalten. Dieses Schreiben des Inhabers der US-Investmentgesellschaft, Guy P. Wyser-Pratte, wurde am Tag darauf per Pressemitteilung öffentlich gemacht. Die OHB SE beantwortet die in dem Schreiben adressierten Themen nun ebenfalls öffentlich, um zugleich alle OHB-SE-Aktionäre zu informieren.

Sehr geehrter Herr Wyser-Pratte,

vielen Dank für Ihr Schreiben, das Sie uns per Mail am 16. August 2017 gesendet haben.

Sie adressieren darin Themen zu Struktur, Governance und Strategie der OHB SE. Da Sie Ihr Schreiben öffentlich gemacht haben und um zugleich alle OHB-SE-Aktionäre zu informieren, werden wir dieses Antwortschreiben ebenfalls öffentlich machen.

Die OHB SE wurde im März 2001 von der Familie Fuchs an die Börse gebracht; sie hält seither immer eine deutliche Mehrheit an dem Unternehmen. Das Unternehmen und der Aktienkurs haben sich in diesen über 16 Jahren insgesamt sehr gut entwickelt.

Die OHB SE ist ein deutsches Familienunternehmen. Die OHB SE ist ebenso ein transparentes, kapitalmarktorientiertes Technologieunternehmen. Es hat einen erheblichen familienfremden Free-Float von wertgeschätzten deutschen und internationalen Investoren.

In Ihrem Schreiben adressieren Sie sieben Themen, die im Wesentlichen auf den Umgang der OHB SE mit dem Deutschen Corporate Governance Kodex abzielen. Bevor wir dazu Stellung nehmen, möchten wir jedoch darauf hinweisen, dass sich der Charakter einer Familiengesellschaft naturgemäß auch in der Corporate Governance unserer Gesellschaft abbildet.

  1. Hat die OHB SE Ausschüsse im Aufsichtsrat? Nein. Bei einem Aufsichtsrat mit drei Mitgliedern macht es unseres Erachtens keinen Sinn, Ausschüsse zu bilden. Dies entspricht aus naheliegenden Gründen auch der ganz überwiegenden Praxis in anderen Dreier-Aufsichtsräten deutscher börsennotierter Unternehmen.
     
  2. Sind die Aufsichtsratsmitglieder der OHB SE, Prof. Heinz Stoewer und Robert Wethmar, wirklich unabhängig? Ja. Beide Herren stehen weder in einer persönlichen noch wirtschaftlichen Beziehung zu unserer Gesellschaft oder zur Familie Fuchs, die einen wesentlichen und nicht nur vorübergehenden Interessenkonflikt begründen könnten.

    Prof. Heinz Stoewer ist seit August 2005 Mitglied im Aufsichtsrat. Auf der Hauptversammlung im Mai 2016 ist er mit einem Stimmenanteil von 99,2 Prozent der Nicht-Familien-Aktionäre (vertretende Aktien abzüglich Aktien der Familie Fuchs) wiedergewählt worden.

    Robert Wethmar ist seit November 2012 Mitglied im Aufsichtsrat. Auf der Hauptversammlung im Mai 2016 ist er mit einem Stimmenanteil von 98,9 Prozent der Nicht-Familien-Aktionäre wiedergewählt worden. Herr Wethmar ist Partner der Anwaltskanzlei TaylorWessing. Verschiedene Partner und Niederlassungen dieser Kanzlei sind für Unternehmen des OHB-Konzerns anwaltlich tätig (siehe Seite 115, OHB-Geschäftsbericht 2016). Die Unabhängigkeit im Sinne des Deutschen Corporate Governance Kodex ist hiervon aber nicht berührt.
     
  3. Das Lebensalter unseres Vorstandsmitglieds Dr. Fritz Merkle (geboren am 7. September 1950) steht unserer Überzeugung nach einer wirksamen und engagierten Geschäftsführung unserer Gesellschaft nicht im Wege. Sein derzeitiger Vorstandsvertrag läuft bis zum 30. Juni 2018. Es war seine souveräne Entscheidung, weiter für die OHB SE tätig zu sein. Wir sind froh, dass er uns weiterhin zur Verfügung steht. Dr. Fritz Merkle ist weltweit exzellent vernetzt und genießt in der Raumfahrtbranche ein hohes Ansehen. Seine Erfahrung, seine tiefgreifenden Kenntnisse und seine Kreativität sind wesentliche Elemente für die Vertriebserfolge der OHB SE.
     
  4. Der Vorwurf einer unklar organisierten und intransparenten Führung der Managementebene unterhalb des OHB SE-Vorstands trifft nicht zu, da die operative Verantwortung dieser Ebene bei den OHB-Tochtergesellschaften liegt. Die OHB SE fungiert als Holding-Gesellschaft. Diese Struktur ist vollkommen transparent.
     
  5. Dass ein Mitglied aus dem Kreis des Mehrheitsaktionärs im Aufsichtsrat vertreten ist, ist üblich und sinnvoll. Christa Fuchs ist zudem die Gründerin des Unternehmens. Sie leitet den Aufsichtsrat seit vielen Jahren mit Umsicht, Erfahrung und breiter Akzeptanz bei den Aktionären. Auch in diesem Fall sind wir der Überzeugung, dass das Lebensalter von Christa Fuchs ihre Tätigkeit als Mitglied und Vorsitzende unseres Aufsichtsrats nicht beeinträchtigt.
     
  6. Hat die OHB SE den Deutschen Corporate Governance Kodex 2016 eingehalten? Ja. Überzeugen Sie sich auf den Seiten 69 und 70 des aktuellen Geschäftsberichtes oder auf unserer Homepage (www.ohb.de) selbst. Dort finden Sie Erläuterungen sowie die aktuelle Entsprechenserklärung zu den Empfehlungen, von denen wir aus guten Gründen vom Kodex abweichen.
     
  7. Ihre möglicherweise auf Hörensagen beruhende Wahrnehmung des Ablaufs der Hauptversammlungen der OHB SE können wir nicht nachvollziehen. Unsere Hauptversammlungen sind durchweg gut besucht. Es werden dort, neben Information und Rückblick, auch regelmäßig strategische Themen diskutiert. Die nächste Hauptversammlung findet am 24. Mai 2018 in Bremen statt. Machen Sie sich dort gerne selbst ein Bild.

Darüber hinaus haben Sie eine Reihe interessanter Anmerkungen zu Projekten, Marktchancen sowie strategischen Ansätzen für neues Geschäft gemacht. Sie können sicher sein, dass der Vorstand sowie die gesamte Belegschaft des OHB-Konzerns jeden Tag sehr gewissenhaft an all diesen Themen arbeiten.

Wir hoffen, hiermit die von Ihnen gestellten Fragen beantwortet zu haben und verbleiben

mit freundlichen Grüßen

Marco Fuchs
Vorsitzender des Vorstands

Klaus Hofmann
Vorstandsmitglied

Dr. Fritz Merkle
Vorstandsmitglied

2017-08-24_Letter-to-Mr-Wyser-Pratte-DE.pdf (957,4 KiB)

Kontakt für Medienvertreter: 

Marianne Radel
Leiterin Unternehmenskommunikation
Tel: +49 421 2020 9159
E-Mail: marianne.radel@ohb.de

Kontakt für Investoren und Analysten: 

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Investor Relations
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