Pressemitteilung

OHB-Vorzeigeprojekt Galileo feiert 10. Jahrestag

Am 7. Januar 2010 fiel der Startschuss für Europas erstes Satellitennavigationssystem

Letzter Check an FM23 in der Bremer Integrationshalle von OHB. © OHB

Bremen, 7. Januar 2020. Der 7. Januar war schon einmal ein Tag großer Ereignisse: 1610 entdeckte der italienische Gelehrte Galileo Galilei mit Io, Europa und Ganymed die ersten drei Monde des Planeten Jupiter und begründete damit das heliozentrische Weltbild. Auf den Tag genau 400 Jahre später erhielt der Bremer Raumfahrtkonzern OHB den Auftrag für das namensverwandte europäische Navigationssystem Galileo. Als industrieller Hauptauftragnehmer der europäischen Weltraumorganisation ESA und im Auftrag der Europäischen Kommission wurde OHB am 7. Januar 2010 mit dem Bau der ersten 14 Navigationssatelliten betraut. Das Auftragsvolumen belief sich zu diesem Zeitpunkt auf 566 Millionen Euro. Heute, am 7. Januar 2020, feiert die Belegschaft des Bremer Raumfahrtunternehmens den 10. Jahrestag des Vorzeigeprojekts.

„Der 7. Januar 2010 war für OHB ein Meilenstein der Unternehmensgeschichte. Mit dem Auftrag für 14 Satelliten des neuen europäischen Navigationssystems Galileo sind wir als Firma in eine neue Dimension vorgedrungen. Von der Bundesliga in die Championsleague sozusagen“, sagt Marco Fuchs, Vorstandsvorsitzender von OHB SE. „Aber auch für Europa bedeutete der Auftrag einen Meilenstein. Der Aufbau von Galileo hat Europa zu einer neuen Unabhängigkeit und Dynamik verholfen. Seit Dezember 2016 ist das System operativ, inzwischen gibt es schon über eine Milliarde Geräte auf der Welt, die auch Galileo empfangen und nutzen.“

Schritt für Schritt zum Gesamtsystem

Insgesamt konnte sich OHB in drei Ausschreibungsrunden durchsetzen und wurde von der ESA mit Entwicklung, Bau und Test von insgesamt 34 Galileo-Satelliten beauftragt, von denen sich 22 aktuell im Weltraum befinden. Alle bisherigen Satelliten haben ihre volle Funktionsfähigkeit im All unter Beweis gestellt.

Heiß und kalt: FM23 stellt sich Umwelttests

Kurz vor Weihnachten hatte das Galileo Team noch einen weiteren Grund zum Feiern: Mit FM23 verließ der erste Satellit für Batch 3 das Bremer Werksgelände, um die Reise zum Testzentrum ESTEC der europäischen Weltraumorganisation ESA in Noordwijk anzutreten. Dort wird er auf Herz und Nieren geprüft werden. Es stehen umfangreiche Umwelttests auf dem Programm. Darunter der Thermalvakuumtest, bei dem der Satellit sich in heißer und kalter Umgebung bewähren muss. Insgesamt geht es darum, nachzuweisen, dass der Satellit den Belastungen durch einen Raketenstart und den extremen Bedingungen im Orbit standhalten kann. Bei einem Raketenstart wird er auch kräftig durchgerüttelt und ist extremer Lautstärke ausgesetzt. Nach dem ausgiebigen Aufenthalt in den Testkammern wird FM23 einem finalen Funktionstest unterzogen. Dabei wird der Satellit dahingehend geprüft, ob er die Testkampagne erfolgreich bestanden hat und alle Systeme noch einwandfrei funktionieren. Der Satellit wird voraussichtlich im Dezember 2020 gemeinsam mit FM24 vom Weltraumbahnhof Kourou aus die Reise ins All antreten. Im Weltraum werden die beiden Satelliten auf einer kreisförmigen Erdumlaufbahn in einer Höhe von 23.222 Kilometern positioniert werden.

Die nächste Generation

Derweil geht die Serienproduktion für Batch 3 in der Bremer Integrationshalle weiter. Die Serienfertigung der Satelliten für das europäische Navigationssystem Galileo läuft planmäßig. An elf Produktionsinseln wird in den kommenden Monaten alle fünf bis sechs Wochen ein Satellit fertiggestellt. OHB fertigt nach FM23 noch insgesamt elf weitere Satelliten für Galileo Batch 3. Für die nächste Satellitengeneration, Galileo Transition Satellites, werden aktuell verschiedene Satellitendesigns und Missionskonzepte erdacht und geprüft.

"The Full Operational Capability phase of the Galileo programme is managed and fully funded by the European Union.  The Commission and ESA have signed a delegation agreement by which ESA acts as design and procurement agent on behalf of the Commission.  The views expressed in this Press Release can in no way be taken to reflect the opinion of the European Union and/or ESA.  “Galileo” is a trademark subject to OHIM application number 002742237 by EU and ESA."  
Kontakt für Medienvertreter: 

Marianne Radel
Leiterin Unternehmenskommunikation
Tel: +49 421 2020 9159
E-Mail: marianne.radel@ohb.de

Kontakt für Investoren und Analysten: 

Marcel Dietz
Investor Relations
Tel: +49 421 2020 6426
E-Mail: ir@ohb.de